Unwort des Jahres 2005: Entlassungsproduktivität

Ein Gremium aus fünf Sprachwissenschaftlern gab heute seine Wahl vom „Unwort des Jahres 2005“ bekannt. Gekürt wurde der Begriff „Entlassungsproduktivität“.

In der Erklärung heißt es: „Dieses Wort meint eine gleich bleibende, wenn nicht gar gesteigerte Arbeits- und Produktionsleistung, nachdem zuvor zahlreiche für „überflüssig“ gehaltene Mitarbeiter entlassen wurden. Es verschleiert damit die meist übermäßige Mehrbelastung derjenigen, die ihren Arbeitsplatz noch behalten konnten (…). Aber auch die volkswirtschaftlich schädlichen Folgen der personellen Einsparung, die Finanzierung der Arbeitslosigkeit, werden mit diesem Terminus schamhaft verschwiegen.“
Ein anderer Wirtschaftsbegriff „Humankapital“ wurde zum Unwort im vergangenen Jahr gewählt.

Weitere Stellen der Liste von Unwörtern des Jahres 2005 belegten Begriffe Ehrenmord, Bombenholocaust und Langlebigkeitsrisiko.

Die Wahl findet seit 1991 statt, und setzt sich zum Ziel, auf Begriffe aufmerksam zu machen, die eine besonders negative Diskrepanz zwischen dem Begriff und der bezeichneten Tatsache ausweisen.