Zwischenrufe werden im EU-Parlament nicht gedolmetscht

Um Auswüchse der demokratischen Unkultur in der europäischen Volksvertretung zu bremsen, wurden verbindliche Benimmregeln für die EU-Parlamentarier erlassen. Auf diese Weise wurde auf Zwischenfälle in letzter Zeit wie Besteigen des Rednerpults oder physische Übergriffe reagiert. Weiterhin nicht verboten ist das Zeigen von Fähnchen oder kleinen Schrifttafeln.

EU-Parlament in Straßburg

Gestattet sind natürlich auch die zur Streitkultur gehörenden Zwischenrufe, welche besonders unter italienischen und polnischen Abgeordneten beliebt sind. Doch „verhallen die meisten dieser Zwischenrufe in der Regel ungehört, weil sie in der Heimatsprache gerufen werden und somit nicht an die Ohren der Dolmetscher gelangen. Die zucken die Achseln. Das Meiste ließe sich vermutlich gar nicht übersetzen, sagt einer von ihnen. Und fügt schmunzelnd hinzu: ‚Ich denke, das ist auch gut so.'“