Spanische Akademie vereinfacht die Rechtschreibung

Die Spanische königliche Akademie (Real Academia Española) ist eine Institution, die spanische Sprache überwacht und normiert. Sie wurde im Jahr 1713 gegründet. Seit dem Jahr 1951 ist sie ein Mitglied der Assoziation der Akademien der spanischen Sprache, die heute 22 Schwesterinstitutionen aus der ganzen hispanophonen Welt umfasst.

Academia españolaDie Akademie veröffentlicht eine normative Grammatik und zahlreiche Wörterbücher. In ihren Rechtschreibregeln werden ausschließlich jene Wörter veröffentlicht, die offiziell von den Akademie-Mitgliedern ins Spanische aufgenommen wurden. Ihre 46 Mitglieder, überwiegend bekannte Schriftsteller, werden auf Lebenszeit ernannt, und jedes von ihnen ist für einen großen oder kleinen Buchstaben des Alphabets verantwortlich.

In ihren Anfängen beseitigte die Akademie den Buchstaben ç aus dem Spanischen, in der 1. Hälfte der 1990er Jahre ordnete sie an, dass die Digraphe ch und ll nicht mehr für selbstständige Buchstaben gehalten werden sollen, und begann, in einem größeren Umfang umgangssprachliche Ausdrücke und Anglizismen zu genehmigen.
Die englischen Ausdrücke werden jedoch in der Regel nicht 1:1 übernommen. Ihre Schreibweise wird entsprechend ihrer Aussprache an die spanischen Rechtschreibregeln angepasst. Wenn die Verständlichkeit darunter nicht leidet, verschwinden in den letzten Jahren aus den spanischen Wörtern die Akzente. Es scheint, dass ihre Verwendung in der Sprache im Zusammenhang mit den Textnachrichten allgemein zurückgeht.

Einige erwogene und angenommene Änderungen der Rechtschreibung und hispanisierte Anglizismen
aquél > aquel
esté > este
oír > oir
sólo > solo
cederron (CD-ROM)
esponsor (sponsor)
marquetin (marketing)
parquin (parking)
sexapil (sex-appeal)

Eine Chance, genehmigt zu werden – also im offiziellen Wörterbuch der spanischen Sprache publiziert zu werden –, haben jene Begriffe, die im Panhispanischen Wörterbuch der Unklarheiten (Diccionario panhispánico de dudas) aufgenommen sind, das häufig benutzte Ausdrücke der ganzen spanischsprachigen Welt umfasst, über die dann die Akademiker regelmäßig diskutieren.

Kritiker weisen auf die konservativen Züge der Institution hin: In den neuen Ausgaben des Wörterbuchs verbleiben einige alte Stichwörter und Definitionen mit sexistischer und rassistischer Konnotation. Andererseits können der Akademie nicht ihre Bemühungen um die Unifizierung des Spanischen in der heutigen globalen und sich dynamisch entwickelnden Welt für alle spanischsprachigen Länder abgestritten werden.