Die Abkürzung OK feiert 172 Jahre

Die Boston Morning Post veröffentlichte am 23. März 1839 einen humoristischen Artikel, in dem der Redakteur eine ironische Abkürzung ok benutzte, die ‚oll korrekt‘ bedeuten sollte, also auf Deutsch so etwas wie ‚olles koreckt‘. Warum sich gerade diese Abkürzung in der Sprache verbreitete und populär wurde und keine aus zahlreichen anderen, die nur eine Eintagsfliege waren, ist unerklärlich.

Heute allgegenwärtiges OKEs half ihr wohl auch die Wahlkampagne von Martin Van Buren um das Präsidentenamt im Jahr 1840, dessen Spitzname ebenfalls mit O.K. abgekürzt wurde, also hat man einen Slogan benutzt, der mit dieser Abkürzung spielt.

Wenn wir auf die Häufigkeit der Verwendung des Ausdrucks ok in der Geschichte von gedruckten Publikationen und Periodika zurückblicken, stoßen wir auf einen rasanten Anstieg in der Mitte der 1960er Jahre. Es bietet sich die Erklärung an, dass dieser Ausdruck hauptsächlich in gesprochener englischer Sprache benutzt wurde, aber es gibt hier auch eine zweite Erklärung: Die Zeichenerkennungssoftware (OCR), die damals in einem größeren Umfang eingesetzt wurde, hat beim Einscannen von älteren Drücken Wörter wie of, or oder one häufig als ok gelesen. Unabhängig davon, dass die Abkürzung OK auch etwas völlig Anderes bedeuten konnte.

Unlängst nachdem sich ok durchsetzte, bekam es eine neue graphische Form, die sich schnell verbreitete: okay.

OK verbreitete sich auf der ganzen Welt und ist heute als amerikanische „Marke“ weitaus populärer als Hello oder Coca-Cola. In der heutigen englischen Sprache kann es ein Füllwort mit mehreren Bedeutungen sein: Es kann ein Signal sein, dass alles in Ordnung ist, dass es geht, aber auch, dass gar nichts in Ordnung ist. Genauso als ein Signal für den Beginn oder das Ende eines Gesprächs oder als ein Signal vom aufmerksamen Zuhören oder von der Zustimmung der sprechenden Person. Also ein Universalpartikel, bei dem nur noch wenigen bewusst wird, was es ursprünglich bedeutete.