Wort des Jahres 2011 in Österreich: Euro-Rettungsschirm

Der ‚Euro-Rettungsschirm‘ wurde zum Wort des Jahres 2011 in Österreich gewählt. Weitere Plätze belegte der ‚Arabische Frühling‘ – eine Anspielung auf den Prager Frühling 1968 – und der ‚Inseratenkanzler‘.

Wort des Jahres 2011 in Österreich
1. Euro-Rettungsschirm
Euro2. Arabischer Frühling
3. InseratenkanzlerUnwort des Jahres
1. Töchtersöhne
2. Lobbyist
3. letal vergrämenSpruch des Jahres
Shortly, without von delay

Unspruch des Jahres
Wos woa mei Leistung?

Jugendwort des Jahres
1. Liken
2. Planking
3. Egosurfen

Der gegenwärtige Bundeskanzler wird bezichtigt, mit PR-Artikeln in Zeitungen die öffentliche Meinung zu seinen Gunsten beeinflusst zu haben.

Das Unwort des Jahres, die ‚Töchtersöhne‘, hat seinen Ursprung im umformulierten Text der österreichischen Staatshymne, in der explizit das weibliche Element ausgedrückt wird: Heimat bist du großer Töchter, Söhne. Beim Anhören versteht man jedoch ‚Töchtersöhne‘ – also die Enkel. Die Korruptionstätigkeit einiger Vertreter ihres Berufsstandes warf ein negatives Licht auf die Lobbyisten. Der Begriff ‚letal vergrämen‘ in einem lokalen Umweltschutzgesetz verdiente den dritten Platz. Er bedeutet nichts anderes als Töten von Vögeln.

Die österreichische Finanzministerin sprach im Gespräch mit österreichischen Journalisten nach einer Krisensitzung von EU-Vertretern von einer Frist, die sich die Politiker für die Lösung gesetzt haben: ‚Shortly, without von delay‘. Ihr Satz wurde auch zum Spruch des Jahres. Der Unspruch des Jahres stammt aus dem Mund eines korruptionsverdächtigen Politikers. Bei Absprachen, die bei den Ermittlungen die Zahlungen von bestimmten Provisionen rechtfertigen sollten, fragte er, was seine Leistung gewesen sei?

Das unter jungen Menschen so beliebte Thema der Sozialnetzwerke brachte in ihren Wortschatz ein neues Wort, das in dieser Kategorie den ersten Platz belegte: ‚liken‘. Spätestens seitdem sich ein bekannter Nachrichtensprecher vor laufender Kamera im Studio auf den Tisch mit gestreckten Beinen, mit Händen am Körper und dem Kopf nach unten legte, weiß man in Österreich, was ‚Planking‘ heißt. Den dritten Platz belegte ein weiterer Neologismus englischer Herkunft: ‚Egosurfen‘ heißt die Suche nach seinem eigenem Namen in einer Internetsuchmaschine.